Zweifrauen im Büro

Kreatives Krisenmanagement: Sechs innovative Ideen im Kampf gegen Corona

Seit März 2020 hat die Corona-Pandemie zu nie dagewesenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens geführt. Produzierende Unternehmen, Hotels und Restaurants, ein Großteil der lokalen Geschäfte sowie kulturelle Einrichtungen mussten mehrere Wochen geschlossen bleiben und ihre Mitarbeiter häufig in Kurzarbeit schicken. Die finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind derzeit kaum abzusehen. Klar ist nur, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 einen deutlichen Rückgang verzeichnen wird.

Gleichzeitig offenbarte sich auf zahlreichen Ebenen eine herausragende Innovationskraft. So fanden große und kleine Unternehmen neue, kreative Wege, wie sie die Herausforderungen der Krise meistern konnten. Sechs dieser Ideen stellen wir Ihnen in diesem Beitrag genauer vor.

McDonald’s Mitarbeiter unterstützen Personal bei Aldi

Mitte März musste ein Großteil der McDonald’s Restaurants aufgrund der behördlichen Bestimmungen seine Öffnungszeiten reduzieren oder sogar schließen. Die Aldi Filialen in Deutschland kämpften dagegen mit der gestiegenen Nachfrage nach Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Also wurden beide Unternehmen kreativ und schlossen eine Partnerschaft. So kam der Personalüberschuss auf der einen Seite dem Mangel an Fachkräften in Verkauf und Logistik auf der anderen Seite zugute. Freie McDonald’s Mitarbeiter konnten auf eigenen Wunsch unkompliziert in den Supermärkten eingesetzt werden. Eine solche wirtschaftliche Kooperation ist ein gelungenes Beispiel für kreatives Krisenmanagement. 

Digitale Sportstunden für Kinder und Jugendliche

Durch die temporäre Schließung von Kindergärten, Schulen, Spielplätzen und Sporteinrichtungen fehlte es in der Corona-Krise vielen Kindern und Jugendlichen an ausreichend Bewegung. Unter dem Motto „Wir machen stark – fit mit dem DHB“ bietet der Deutsche Handballbund ein abwechslungsreiches Aktivitätenprogramm für die Jüngsten unserer Gesellschaft an. Auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht der Brother-Partner Fitnessübungen für Kids, die sie zuhause ganz einfach nachmachen können. Hierzu zählen ein Lauf-ABC und verschiedene Ballübungen. Auch für Erwachsene gibt es Videos mit speziellem Krafttraining. Andere Sportvereine wie der Basketballverein ALBA Berlin wurden ebenfalls kreativ: Der Verein bietet montags bis freitags eine digitale Sportstunde für Kita-Kinder und Schüler an.

VW stellt Fertigung auf Beatmungsgeräte um

Zu Beginn der Corona-Krise fehlten vor allem Schutzmasken und Beatmungsgeräte – nicht nur in Deutschland. Die Volkswagen-Tochter SEAT stellte deshalb die Produktion im spanischen Martorell von Autos auf automatische Beatmungsgeräte um. Auch hierzulande wurde VW innovativ: Um einzelne Komponenten für Beatmungsgeräte zu fertigen, nutzt der Konzern die intern verfügbaren 3D-Drucker, die normalerweise für die Konzeption von Prototypen eingesetzt werden. Darüber hinaus fertigt der Standort Emden nun Desinfektionsmittelspender, die Mitarbeiter des VW-Konzerns gemeinsam entwickelt haben.

Brother USA kooperiert mit Textilunternehmen

Die USA haben sich zum weltweiten Epizentrum der Pandemie entwickelt. Um die Personen in systemrelevanten Berufen ausreichend vor COVID-19 zu schützen, fehlte es vielerorts an Schutzmasken. Daraufhin stellten Bekleidungsmarken und Textilunternehmen ihre Produktion um und fertigen nun verstärkt persönliche Schutzausrüstung (PSA). Brother USA unterstützt diese Bemühungen und spendete bis zu 100 Industrienähmaschinen aus seinem Sortiment. Darüber hinaus hilft der Druckerhersteller dem Unternehmen Brooks Brothers mit Nähmaschinen aus. Der traditionsreiche Herrenausstatter suchte auf LinkedIn nach Partnern, um die PSA-Produktion angesichts der Krise zu beschleunigen. Brother reagierte darauf und schloss eine Kooperation mit dem Unternehmen. Auch so geht kreatives Krisenmanagement.

Schutzmaske wird genähnt von frau

Das digitale Wartezimmer wird real

In Zeiten, in denen persönliche Kontakte so weit wie möglich vermieden werden sollen, stellen überfüllte Wartezimmer in Arztpraxen ein hohes Infektionsrisiko dar. Um dem entgegenzuwirken, entwickelte doctodo das kostenlose digitale Wartezimmer. Das Prinzip ist einfach: Die Patienten registrieren sich online in einer digitalen Warteliste und erhalten eine Benachrichtigung, sobald sie ihren Arzt aufsuchen können. Hinter der Lösung steckt das Unternehmen atodo, das ursprünglich eine Restaurant-Management-Software entwickelt hatte, die in Corona-Zeiten weniger genutzt wurde. Das Unternehmen hat mit doctodo eine kreative Lösung gefunden, die Krise zu meistern. Eine Alternative für doctodo bietet DigitalWait®: Der Patient meldet sich zunächst am Empfang an und erhält ein Mitteilungstool – ähnlich wie in Self-Service-Restaurants. Er kann die Praxis anschließend wieder verlassen und wird von der Sprechstundenhilfe benachrichtigt, sobald sein Termin stattfinden kann. Das Gerät wird nach der Rückgabe desinfiziert.

Die Corona-Krise als Chance für Innovation

Krisenzeiten können eine Chance für Unternehmen sein, kreativ zu werden und ihre Produkte sowie Arbeitsprozesse zu überdenken und zu erneuern. Innovation ist ein bedeutender Wettbewerbsfaktor und wird mitentscheiden, wer die Corona-Krise wirtschaftlich gut übersteht. Wie Sie die Innovationskraft in Ihrem Unternehmen stärken, erfahren Sie in unserem Beitrag „Erfolgreiches Innovationsmanagement für kleine und mittlere Unternehmen“.

Weiter zur Kategorie Nachhaltigkeit

Ähnliche Artikel

Zurück zum Seitenanfang